Musik ist multilingual – sie spricht mit Pflanzen (die bei sanften Klängen schneller wachsen), ist einladend – so dass sogar Elefanten mittrommeln, und beschwingt Mensch wie Tier: z. B. sind Delfine bei klassischer Musik viel geselliger und Kühe begeistern sich für jazzige Blasmusik. Musik transportiert Emotionen schneller als es Bilder je schaffen könnten. Und sie kann – je nach Musikart – eine heilende (oder zerstörerische) Wirkung auf uns haben …
PFLANZENGEFLÜSTER
Natürlich haben Pflanzen keine Ohren! Wie können sie also „hören“? Jede einzelne Pflanzenzelle ist, wie Joseph Scheppach in seinem Buch „Das geheime Bewusstsein der Pflanzen“ erklärt, von einer Membran umgeben, die empfindlicher ist als das menschliche Hörorgan. Sie hören nicht die Schallwellen, sie fühlen sie. Genauso wie taube Menschen die Vibrationen der Beats aus den Lautsprechern genießen können. Sanfte Töne (besonders Vivaldi ist beliebt) bewirken, dass sich die Poren der Pflanzen öffnen – dann beginnen sie schneller zu wachsen. Während sie bei Hardrock und Heavy Metal verkümmern können.
TANZ DER TIERE
Ja, Tiere können tanzen! Das bewies ein Kakadu namens Snowball. Er wurde im August 2007 in einem amerikanischen Vogelschutzzentrum abgegeben. Zusammen mit einer CD seiner Lieblingsmusik. Sobald seine Lieder ertönten, begann er im Rhythmus heftig mit dem Kopf zu nicken und seine Füße abwechselnd zu heben. Dass dies wirklich ein Tanz war, belegte der Neurowissenschaftler Aniruddh Patel, da Snowball nicht nur in einem Rhythmus tanzte, sondern auch seine Bewegungen sofort anpasste, je nachdem ob die Musik langsamer oder schneller wurde. Andere Vögel dagegen tanzen instinktiv – wie zum Beispiel ein Paradiesvogel bei der Balz.
MUSIK DER TIERE
Morgens genießen wir Vogelgezwitscher (womit die Sänger ihr Revier verteidigen), manchmal beobachten wir Kaninchen, die zur Happy Cow Concert Pflanzen hören Bienen Fest der Endorphine Warnung rhythmisch auf den Boden trommeln, doch selten begegnen wir einem Tier, das einfach nur zum Spaß Musik machen möchte. Doch genau solche Verrücktheiten lassen sich auf tiktok (einem Social Media Kanal) entdecken: zum Beispiel ein Mann, der seine Trommel mit zum Elefantengehege nahm und einen Elefanten zum Mittrommeln einlud. Immer wieder spielten sie abwechselnd, er mit seinen Schlägern und der Elefant mit seinem Rüssel …
GEFÜHLE IM GEPÄCK
Wie stark Musik Emotionen trägt, zeigt sich im Film oder bei der Oper. Sie kann sich auf leisen Sohlen heranschleichen oder uns wie der Blitz treffen. Im Film kann – je nach Musik – dieselbe Szene harmlos oder brandgefährlich wirken. In der Oper versteht man die Hälfte der Geschichte allein über die Musik, unabhängig davon, welche Sprache man spricht. Klänge aktivieren Bereiche in unserem Gehirn, die für unsere Gefühle zuständig sind (wie z.B. Sehnsucht oder Trauer). Die Musik weckt dabei in uns eine Erinnerung. Wie uns welche Musik berührt hängt also von unseren individuellen Erfahrungen ab. Und dennoch empfinden wir die meisten Klänge gleich. Weil unsere Erfahrungen ähnlich sind, wir dieselben Dinge als bedrohlich oder fröhlich wahrnehmen. Das macht die Musik multilingual …
MUSIK HEILT UND VERBINDET
Rhythmen treiben Sportler zu Höchstleistungen, sanfte Klänge entspannen uns, und Patienten benötigen bei Operationen mit Musik weniger Narkotika. Weil Musik die Fähigkeit hat, unser Gehirn anzuregen Endorphine oder Dopamin auszuschütten, kann sie Schmerzen lindern, den Blutdruck senken und Symptome bei Parkinson und Multipler Sklerose lindern. Sie mildert Depressionen, hilft Demenzpatienten, sich zu erinnern, und Autisten, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Musik wirkt auf alles, was lebt. Und zeigt uns so, wie sehr wir alle verbunden sind.
gbm
Redaktioneller Beitrag für die Evangelische STIMME der Triangelis Gemeinde